Freunde treffen geht nicht. Rausgehen nur mit viel Abstand. Bei einer Corona-Inzidenz von 360 in meiner Stadt !!! macht das alles keinen Spaß mehr. Aber im Garten tut sich was. Einige meiner Pflanzen haben Frühlingsgefühle. Die Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) auf dem Bild oben zeigen ihre weißen Blütenspitzen. Ihre Zwiebeln sind ein kleines Bio-Heizkraftwerk. Sie können so viel Wärme produzieren, dass sie gefrorenen Boden auftauen und Anfang Februar blühen können.

Der Türkische Mohn (Papaver orientale), eine mehrjährige Staude, ist wie immer früh dran. Er schert sich nicht darum, dass Januar ist und es im Februar nochmal richtig kalt werden könnte.

Die Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) fangen an, Energie für die Blüte im Herbst zu tanken. Ihre feisten grünen Blätter, die übrigens giftig sind, werden sich lange vor der Blüte im Herbst in den Boden zurückziehen.

Den Winterlingen (Eranthis hyemalis) sind Eis und Schnee egal. Sie blühen oft schon gegen Ende Januar. Auf ihre leuchtend gelben Blütenknöpfe mit der „Halskrause“ aus schmalen spitz zulaufenden Blättern freue ich mich immer ganz besonders.

Die Lenzrose (Helleborus orientalis), eine Verwandte der Christrose (Helleborus niger), ist meine Blüten-Königin. Sie ist derzeit die Pflanze mit der größten Blüte, die sie jedoch verschämt nach unten richtet. Ich muss schon genau schauen, um sie zu entdecken und alle die Knospen, die bald blühen wollen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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