Der Boden? Gern steinig oder auch Kies. Der Wasserbedarf? Gering. Dünger? Können Sie sparen. Die Färber-Kamille (Anthemis tinctoria) ist ein genügsamer Gast im Natur- oder Steingarten. Sie verlangt nur Wärme und Sonne. Sie blüht dann von Juli bis September. Außerdem sorgt sie für so viel Nachwuchs, dass im Garten kein Mangel herrschen sollte, wenn man sie erst einmal kultiviert hat. 

Gefährlicher Winter

Die Samen sind wichtig, denn nicht immer überleben die Pflanzen den Winter. Vielleicht haben sie zu viel Kraft in ihre Blüten gesteckt. Vielleicht war der Winter zu nass. Das kommt bei uns im Norden häufig vor, und die Färber-Kamille schätzt das nicht.

Schneiden, samelln, säen

Ich schneide einen Teil der Pflanzen jetzt Ende Juli zurück. Sie haben dann ihre Hauptblüte hinter sich und bilden mit Glück einen neuen Flor. Einige Pflanzen lasse ich Saat bilden. Die Samen säe ich an unterschiedlichen Orten im Garten aus, einen Teil im Sommer, die übrigen im nächsten Frühjahr, ab April, dort wo ich eine sonnige Lücke vermute. Verteiltes Risiko, oder wie die Engländer sagen: Don’t put all your eggs in one basket. 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

Vielleicht gefällt dir auch das: