Die letzten Nächte waren richtig frostig, zum ersten Mal in diesem Winter. Unsere Teiche sind mit Eis bedeckt. Vergangenen Sommer mussten wir sie säubern, weil sie vollständig von Seerosenblättern zu gewuchert waren. Also alles Wasser und alle Pflanzen raus. Eine Knochenarbeit, denn die Seerosen (Nymphaea) hatten den ganzen Teichboden bedeckt. 

Neues Seerosenglück

Nur zwei kleine Rhizome, so heißen die Wurzeln der Seerosen, haben wir wieder eingepflanzt – sorgfältig in Pflanztöpfe und in nährstoffarme Teicherde. Mit Steinen beschwert haben wir die Töpfe ins Wasser gelassen, damit sie unten bleiben. Wie hoch der Überlebenswille der Pflanzen ist, zeigt sich an den Fotos. Nur wenige Wochen nach dem Umpflanzen strebten neue Blätter Richtung Teichoberfläche.

Im Winterschlaf

Die Eisschicht verleiht den jungen Blättern und Stängeln nun das Aussehen bizarrer Traumfiguren. Die Kälte werden die Seerosen überleben. Sie sind sehr widerstandsfähig gegen Frost. Übrigens: Die überschüssigen Rhizome habe ich alle verschenken können. Sie wachsen hoffentlich in anderen Teichen weiter. 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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