„Bei mir wachsen die Krokusse nicht.“ Oder die Schneeglöckchen, ganz zu schweigen von den Märzenbechern. „Habt ihr die auf dem Rasen gepflanzt“, frage ich dann manchmal. Wenn die Antwort „ja“ lautet, frage ich weiter: „Und ab wann mäht ihr den Rasen?“
Die Antwort lautet meistens: „Na ja, so ab Mai.“ „Kein Wunder“, sagt ich dann. „Ihr müsst mit dem Mähen warten, bis die Samen reif sind.“ Wann das sei? „Na, so ab Juni.“
Ungläubiges Staunen. Abwehrendes Kopfschütteln. Das sei zu lange, sähe zu unordentlich aus. Ich fragen dann manchmal, ob sie schon vom „No Mow May“ gehört haben, dem Aufruf im Mai den Rasenmäher stehen zu lassen, damit Gras und die Blumen wachsen können. Nebeneffekt: All die Krokusse, Schneeglöckchen und Märzenbecher im Garten können Kraft schöpfen und Samen bilden.
Bis sie blühen, muss man sich ein paar Jahre gedulden. Als Belohnung winkt ein zauberhafter Frühlingsgarten, der nichts kostet und Arbeit spart. Und manchmal entdeckt man ein zarte Schönheit an ganz unvermuteter Stelle.