In der Nacht zum Sonntag soll es richtig kalt werden. Trotzdem kommen Bäume damit klar, Nadelbäume bleiben sogar grün. Sie haben ein Frostschutzmittel in ihren Stämmen und Zweigen. Es verhindert, dass die in ihnen zirkulierende Flüssigkeit gefriert. Wie beim Schnaps im Eisfach. Außerdem hat ihre Rinde Lufteinschlüsse. Bäume haben ihr eigenes Wärmedämmverbundsystem geschaffen.

Die dicke Borke einer Kiefer auf dem alten Friedhof in Uetersen. Wenn die Sonne im Sommer drauf scheint, duftet sie nach Vanille.

Winterweiß ist die Rinde der Birke in der Feldmark. Wo der Stamm beim Wachsen aufgerissen ist, haben sich Korkporen gebildet.

Der Bergahorn im Garten platzt aus allen Nähten. Wenn er wächst, lösen sich Stücke seiner Rinde ab und neue wachsen nach.

Die Rinde der Stileiche ist dick und schrundig. Wie ein zum Pelzmantel umhüllt sie den Stamm.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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