Meine Rettung der Schwarzwurzel begann Ende Dezember mit einer Gemüsekiste. Manchmal tun mir die Pflanzen leid, die ich essen will. Dann bringe ich es nicht über das Herz, sie alle und vollständig zu verarbeiten. Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica), die manche auch Winterspargel nennen, stecken viel Kraft in ihre Wurzeln, um im kommenden Sommer zu blühen und Samen zu bilden. Zwei besonders dicke hatten schon angefangen auszutreiben, als sie bei mir ankamen. Sie wollten eindeutig leben. Also habe ich den oberen Teil abgeschnitten und nur den unteren zubereitet und gegessen.

Die Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica) sollen weiterleben.

Die beiden oberen Teile habe ich in den Garten gesetzt, da noch kein Frost herrschte. Die Knospen schauten gerade noch aus dem Boden. Sicherheitshalber habe ich sie trotzdem mit einem Stock markiert und mit etwas wärmendem Laub bedeckt. Schließlich stammen sie ursprünglich aus Südeuropa. Inzwischen haben sie begonnen, Blätter auszutreiben. Regrowing nennt man die Methode, aus Gemüseresten neue Pflanzen zu ziehen.

Inzwischen haben die beiden Pflanzen Blätter ausgetrieben.

Bei mir geschieht das nicht, um im eigenen Garten Schwarzwurzeln zu ernten. Aber ich weiß aus einem Versuch vor einigen Jahren, dass Schwarzwurzeln leuchtend gelb blühen und dann zauberhaft nach Vanille duften. Auf diese Blüten hoffe ich auch in diesem Sommer.

Die Blüte ist ein Schmuck für jeden Staudengarten.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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