Eine Schönheit ist die knorrige Fächer-Zwergmispel (Cotoneaster) nicht gerade, die sei Jahrzehnten neben meiner Eingangspforte wächst. Vergangenes Jahr hatte sie so viele abgestorbene Zweige, dass ich dachte, sie würde eingehen. Ich habe das tote Holz weggeschnitten und ihr eine Chance gegeben. Die Zwergmispel hat sie genutzt. Nun, Anfang Juni, brummt der Busch vor morgens bis abends, denn unsere Hausbienen haben ihn entdeckt. Sie lieben diese Pflanze.

Super Angebot an Nektar

Ihre unscheinbaren Blüten bieten einen reich gedeckten Tisch. Auf einer Skala von 0 bis 4 – 0 für kein Angebot von Nektar oder Pollen und 4 für ein sehr gutes – liegt die Zwergmispel mit Nektar 4 und Pollen 3 weit vorn. Man fragt sich, wo sie dieses Angebot in ihren kleinen, mit dem bloßen Auge kaum erkennbaren rot-weißen Blüten versteckt hält.

Leckerbissen im Winter

Im Herbst verfärbt sich das Laub meiner Zwergmispel scharlachrot und sie bildet leuchtend rote, beerenartige Früchte. Der Strauch ist dann ein attraktiver Hingucker. Die Beeren bleiben sitzen, wenn die Blätter abgefallen sind. Im Winter werden die besonders gerne von den Amseln abgesammelt, aber erst nach den ersten frostigen Nächten. Offensichtlich schmecken sie dann besser.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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