Stacheliger Wegbegleiter

Es gibt zwei Arten, die Natur zu erleben. Auf Sizilien habe ich einfach nur die Farbenpracht genossen und einige Fotos am Wegesrand geschossen. Aber viele Pflanzen erzählen Geschichten. Beispielsweise die Distel, deren purpurfarbene Blüte wie von einer großen Dornenkrone umkränzt wird. Mancherorts heißt sie deshalb Christi Krone, wie ich nun herausgefunden habe. Milch der Jungfrau Maria Die …

Segelfalter: Zebra der Lüfte

Ein sonniger Apriltag auf Sizilien mit kaltem Nordwind. Ich war gekommen, um die Ruinen einer Stadt aus dem 5. Jahrhundert vor Christus anzusehen. In diesen Tagen versank sie fast in einem Meer aus Frühlingsblumen. Gerade hatte ich die Reste eines antiken Theaters auf einer Bergkuppe hinter mir gelassen, das sah ich ihn: blassgelb mit schwarzen Streifen. …

Aus dem Winterschlaf erwacht

Aua Jetzt im April feiert meine kleine Wiese ihren ersten Geburtstag. Sie straft alle diejenigen Lügen, die behauptet haben, eine solche Wiese blühe nur im ersten Jahr. Als erstes bewies das der Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys, Foto oben). Er hat sich kleine Lücken zwischen den Gräsern und Kräutern gesucht. Im Saatgut meiner kleinen Wiese befanden sich 2,5 Gramm, was …

Hasenbrot und Spatzenfutter

Der Gast auf dem Rasen ist ein unscheinbarer Zwerg. Er wird gerade mal fünf bis sieben Zentimeter hoch und heißt Feld-Hainsimse (Luzula campestris) oder Hasenbrot. Woher der Name kommt, habe ich nicht herausfinden können. Auf dem Foto sind die langen gelben Staubbeutel gut zu erkennen. Das Foto entstand vor zehn Tagen. Fette Samen Inzwischen picken die …

Lichtmess-Glöckchen

Die Blütezeit der Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) ist schon vorbei. In Frankreich heißen sie perce-neige, weil die Pflanzen Frost und Schnee durchbrechen. Jetzt bilden sie dicke Saatkapseln (Foto unten), aus denen im nächsten Jahr neue Schneeglöckchen entstehen werden. Geweihte Kerzen Ein anderer Name ist Lichtmess-Glöckchen, weil sie früher am 2. Februar, dem Lichtmesstag, auf den Altar der …

Tulpen für achtsame Gartenfreunde

Mit Tulpen es so eine Sache. Man kauft sie, setzt sie im Herbst in den Boden und im ersten Jahr blühen sie prachtvoll. Dann verschwinden sie nach und nach, weil ihnen der Standort nicht gefällt oder sie immer tiefer in den Boden wachsen, bis sie es nicht mehr nach oben schaffen. Deshalb habe ich Tulpen …

Hummeln unter Strom

Die Hummel (oben) trägt gelben Staub am ganzen Körper, die Honigbiene (unten) gelbe Höschen. Weil sie sich und ihren Nachwuchs von Nektar und Pollen ernähren, fliegen beide unermüdlich von Blüte zu Blüte und sind deshalb wichtige Bestäuber. Ohne Honigbienen und Wildbienen wie die Hummel gäbe es kein Obst, kein Gemüse, keine Blütenpflanzen. Dicke Hosen Honigbienen sind …

Wandernde Samenkörner im Wasser

Als erstes erregten orangeroten Punkte im Wasser meine Aufmerksamkeit. Sie bewegten sich, eher langsam und mühsam, aber sie bewegten sich. Die Punkte sahen ein wenig aus wie die Saatkörner der Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), die in meinem kleinen Moor wächst, das wir vor einigen Jahren angelegt haben. Verliebtes Knurren Eigentlich war ich auf der Suche nach …

Immer grün und manchmal blau

Kulturrelikt, Burggartenflüchtling – das Kleine Immergrün (Vinca minor) hat eine spannende Geschichte. Es rankt und kriecht, ist halb Strauch, halb krautige Pflanze. Jetzt im Frühjahr treibt es neu aus und fängt an zu blühen. Wer seine Augen offenhält, findet die Gartenpflanze manchmal sogar in lichten Wäldern, weitab von jeder Siedlung. Vinca im Wald Dann kann …

Das blaue Leuchten

Kaum sind Krokusse und Schneeglöckchen verblüht, treten die Sternhyazinthen an ihre Stelle. Es gibt viele Arten. Auf dem Foto oben sind zwei zu sehen. Die einen recken ihre hellblau-weißen Blütenkelchen in die Sonne. Die anderen bilden tintenblaue Glöckchen. Dazwischen haben sich auch noch einige Gefingerte Lerchensporne angesiedelt. Die einen strahlen, die anderen nicken Der Gewöhnliche …