Bunte Wiesen in der Natur existieren kaum noch. Also werden sie angesät, im Arboretum Ellerhoop Thiensen jedes Jahr. Dazwischen wird gemäht, so dass man im Blütenmeer spazieren gehen oder picknicken kann. Die Pflanzen dort gehören fast alle zur Segetalflora, die einst neben und zwischen den Kulturpflanzen auf Äckern und in Weinbergen wuchs. Die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) duftet wunderbar nach Honig. Sie bildet unterirdische Ausläufer, steckt aber viel Kraft in die Blüten. Der Tipp: Mähen bevor, die Saat reift. Dann bleibt sie unter Kontrolle.

Kornblumen (Cyanus segetum) wuchsen einst überall zwischen dem Getreide, sind einjährig und brauchen den offenen Boden um zu keimen. Auf einer Wiese können sie sich nicht gegen die Gräser durchsetzten. Am schönste sind und bleiben die blauen.

Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist fast verblüht. Früher wogte er überall knallrot zwischen den Ähren der Kornfelder und säte sich jedes Jahr neu aus.

Der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgäre) ist zweijährig. Im ersten Jahr bildet er eine Rosette mit einer tiefen Pfahlwurzel, so dass er auch mit Trockenheit klar kommt.

Die einjährige Kornrade (Agrostemma githago) ist giftig und wurde deshalb schon in den 1930er Jahren auf den Äckern eine Seltenheit. Wegen ihrer Schönheit wird sie heute als Gartenpflanze geschätzt.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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