Mit Tulpen es so eine Sache. Man kauft sie, setzt sie im Herbst in den Boden und im ersten Jahr blühen sie prachtvoll. Dann verschwinden sie nach und nach, weil ihnen der Standort nicht gefällt oder sie immer tiefer in den Boden wachsen, bis sie es nicht mehr nach oben schaffen. Deshalb habe ich Tulpen aufgegeben, mit einer Ausnahme, der Gnomen-Tulpe (Tulipa turkestanica).

Klein aber fein

Die Gnomen-Tulpe ist etwas für achtsame Gartenfreunde. Verglichen mit den großblütigen Hybriden ist sie ein Zwerg, so dass man sie leicht übersehen kann. Man muss schon ganz nah herangehen, um den zartfarbigen Zauber der gut zwei Zentimeter großen Blüten zu entdecken. Die Gnomen-Tulpe ist dankbar. Sie kommt jedes Jahr wieder und bildet sogar Saat, die man an sonnigen Stellen im Garten ausstreuen kann.

Gast aus dem Osten

Heimisch ist die Pflanze in Südrussland, Usbekistan, Kasachstan sowie China und sie wächst bin in Höhenlagen von 3000 Metern. Frost macht ihr nicht zu schaffen. Sie mag gern leichte Böden mit wenig Nährstoffen. Vermutlich gefällt es ihr deshalb in meinem Steingarten besonders gut.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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