Die ersten Sonnentage im März gehören den Krokussen, den Schneeglöckchen, den Winterlingen – und sie gehören den Bienen. Denn mit dem Erwachen aus dem Winterschlaf kommt bei Insekten der Hunger. Als erste erwachen die Hummeln. Sie tauchen, um Nektar zu saugen, so tief in die Kelche, dass die fast abbrechen. Steigt die Temperatur auf mehr als zwölf Grad gehen auch unsere Hausbienen auf Nahrungssuche und beginnen Nektar in ihre Kästen zu tragen und Pollen für den Nachwuchs.

Hier gibt’s Futter

Krokusse, Schneeglöckchen und Winterlinge sind die ersten Blühpflanzen im Jahr. Sie sind um diese Jahreszeit die einzigen Nahrungsquellen für Insekten und deshalb wichtig für ihr Überleben. Die Pflanzen lassen sich einfach vermehren. Man muss sie allerdings in Ruhe lassen, bis alle Blätter abgetrocknet sind, denn daraus ziehen sie die Kraft für die Blüte im darauffolgenden Jahr.

Wundersame Vermehrung

Blühende Krokusse auf einer Rasenfläche

Bei Krokussen kommt erschwerend hinzu: Ihre Samenkapseln zeigen sich erst, wenn die Blätter schon abgetrocknet sind. Ein weißlicher Stiel mit einer spitz zulaufenden Samenkapsel, in der orangefarbene Saatkörnchen stecken. Auf Rasen oder Blumenbeeten verteilt, bilden sich aus ihnen neue Krokusse. So belohnt die Natur die Geduld der Gärtner. Wer hingegen das Grün der Zwiebelpflanzen abmäht oder abschneidet, weil die abtrocknenden Pflanzenteile stören, wird im Jahr darauf keine Freude an ihnen haben.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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