Kaum sind Krokusse und Schneeglöckchen verblüht, treten die Sternhyazinthen an ihre Stelle. Es gibt viele Arten. Auf dem Foto oben sind zwei zu sehen. Die einen recken ihre hellblau-weißen Blütenkelchen in die Sonne. Die anderen bilden tintenblaue Glöckchen. Dazwischen haben sich auch noch einige Gefingerte Lerchensporne angesiedelt.

Die einen strahlen, die anderen nicken

Der Sibirische oder Nickende Blaustern

Der Gewöhnliche Schneestolz (Chionodoxa luciliae) ist dabei eindeutig in der Mehrheit. Er breitet sich wunderbar aus und stammt aus dem Mittelmeergebiet bzw. Kleinasien. Er ist also nicht gerade eine hier heimische Pflanze, aber die Insekten im Frühjahr lieben ihn. Die tintenblauen Glöckchen (rechts) hingegen gehören dem Sibirischen Blaustern (Scilla siberica), auch Nickende oder Sibirische Sternhyazinthe genannt.

Die im Dunkel sieht man nicht

Seine Samen werden, wie die des Lerchensporns, von Ameisen verbreitet, weil sie ein fettreiches Anhängsel tragen. Der Sibirische Blaustern hingegen mag es im Gegensatz zu vielen anderen Zwiebelpflanzen gern schattig und ein wenig feucht. Man darf sich also nicht wundern, wenn man ihn an einer Stelle pflanzt, er dort nicht gedeiht, aber dafür an anderer Stelle wieder auftaucht, sofern man ihn saaten lässt. In diesem Falle war es unter einem Haselbusch an einer abgelegenen Stelle im Garten, wo ihn niemand pflanzte, niemand störte und er sich unbemerkt vermehrt hat.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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