Waldmeister statt Giersch, bei mir funktioniert’s

Trete ich aus der Haustür, duftet es nach Waldmeister (Galium odoratum). Ich habe vor Jahren ein paar Pflänzchen am Wegesrand ausgerupft. Inzwischen haben sie ein halbschattiges Beet unter Büschen fast vollständig erobert. Derzeit ist die Fläche ein Meer aus zarten weißen Blüten. Waldmeister bildet unterirdisch kriechende Wurzeltriebe (Rhizome), ähnlich wie der gefürchtete Giersch. Wo bei …

Bei Regen geschlossen, bei Sonne geöffnet

Kürzlich habe ich eine Freundin besucht, die alte Bücher sammelt und verkauft. Sie hat u.a. die Bibliothek unserer ehemaligen Biologielehrerin übernommen, nachdem die im Alter von 103 gestorben war. Seitdem gibt es bei ihr viele historische Bücher über die Natur zu kaufen. Ich habe eines über die Wiese als Lebensgemeinschaft entdeckt, das aus dem Jahr …

Liebling der Sennerin

Meine kleine Wiese ist zu einer großen Wiese herangewachsen. Weil ich sie schonend bearbeiten will, brauche ich eine gute Sense. Unsere alte war vergleichbar mit einem Hackebeil. Fünf Minuten Arbeit mit dem Teil und ich war fix und fertig. Das ist anders, seit ich im Netz das perfekte Werkzeug gefunden habe: Die Sense des Sensenvereins …

Tänzerin auf halber Höhe

Am liebsten sind mir geschenkte und eingetauschte Pflanzen oder Samen. Sie wachsen besser und man kann auf diese Weise eine sonst kaum bezahlbare Vielfalt im Garten schaffen. Ich habe beispielsweise Schneeglöckchen verschenkt, von denen wir unendlich viele Zwiebeln und Samen haben, und erhielt dafür von Freundinnen Saat der Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium). Auch sie blüht …

Später Gruß aus Linnés Garten

Im Frühjahr, als die meisten Pflanzen sich gerade erst vom Winterschlaf erholten, keimte im Vorgarten ein kleines Pflänzchen mit sehr langen schmalen Blättern. Nie gesehen, dachte ich, und beschloss, es wachsen zu lassen. Das kann gefährlich sein, falls es sich bei dem Neuzugang um ein Unkraut handelt, das man nicht wieder loswird. Ich gab dem …

Bäcker, Schornsteinfeger, Kaiser

Es ist Maikäferzeit. Weil sie vor allem nachts fliegen, entdeckt man sie am besten beim Spaziergang vor dem Zubettgehen. Oft liegen sie, auf dem Rücken und mit den Beinchen strampelnd, unter Straßenlaternen. In diesem Jahr habe ich schon drei gefunden. Das sind mehr als die letzten Jahre, aber bei weitem nicht so viele wie einst, …

Fertig zum Pflanzen

Im März habe ich Dreschflegel Bio-Saatgut bestellt u.a. die Violette Gartenmelde (Atriplex hortensis). Ich habe die Samenkörner in kleine Töpfe ausgesät und sie sind alle (!) gekeimt. Weil sie zu dicht wuchsen, habe ich einen Teil pikiert, das heißt sie in größere Töpfe gepflanzt. Das haben sie zunächst übel genommen und muckelten vor sich hin. …

Geltungsbedürftiges Raubein

Was wäre ein Bauerngarten ohne diese imposante Staude? Den Platz, an dem sie in meinem Garten wächst, hat sie sich selbst ausgesucht. Es ist ein halbschattiger Standort und nicht allzu feucht. Mein pflanzliches Raubein ist gut 60 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser von fast einem Meter. Wer den Beinwell im Garten haben will, muss also …

Der Übergriffige

Was für eine Farbe! Kaum eine Blüte im Garten erreicht das tiefe, absolute Blau des Steinsamens. Ich gebe zu, die Pflanze hat auch ihre Schattenseiten, denn sie ist übergriffig. Wo sie es mag, bildet sie lange Ranken, die sich bewurzeln und neue Pflänzchen bilden, die sich nicht so einfach wieder entfernen lassen. Dafür wächst der …

Die Anspruchslose

Im wandernden Schatten von Gehölzen wachsen nicht alle Pflanzen. Eine, die diesen Standort liebt, ist die Akelei (Aquilegia). Sie mag ohnehin lieber mäßig feuchte, lockere Böden, und wenn es im Frühjahr mehrere Tage nicht regnet, nimmt sie es auch nicht übel. Das Spannende an der Akelei ist die Formen- und Farbenvielfalt ihrer Blüten, wie die …