Sie sind die Weltmacht unter unseren Füßen – die #Ameisen. In meinem neuen Buch über den Boden habe ich ihnen ein Kapitel gewidmet, weil sie als #Bodenlebewesen schwer unterschätzt werden. Das Leben der meisten Ameisen – selbst das von Waldameisen – spielt sich zum großen Teil unterirdisch ab. Für ihre Bauten bewegen sie Tonnen von Erde, reichern den Boden mit Nährstoffen an, belüften ihn und verteilen Pflanzensamen.
180 Liter Honigtau im Jahr
#Waldameisen können bis zu 180 Liter Honigtau pro Jahr in ihren größtenteils unterirdischen Bau schaffen, dazu Kiloweise Eiweißstoffe von toten Tieren, Insekten und Insektenlarven – Biomasse, die den Boden fruchtbar hält und die Wälder frei von Schädlingen. Es gibt Wiesenameisen, die bis zu 22 Arten von Wurzelläusen betreuen und melken, sie sogar im Winter wärmen und so für ihr Überleben sorgen.
Alles auf Zucker
Ameisen halten sich Läuse wie Landwirte Kühe und melken sie regelmäßig. Wie das genau aussieht, zeigt das Modell auf dem Foto. Der Präparator Alfred Keller hat es angefertigt. Er war von Insekten fasziniert, von 1930 bis 1955 als wissenschaftlicher Modellbauer am #MuseumfürNaturkundeBerlin tätig und hat einheimische Insekten detailgetreu vergrößert, sodass wir mit bloßen Auge zuschauen können, wie eine Ameise dabei ist, einer Laus den zuckerhaltigen Saft abzunehmen, den sie aus einem Baum gesaugt hat.
Der Boden, Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel, Ch.Links Verlag Berlin, Oktober 2019.
https://www.amazon.de/Boden-Bedrohter-Helfer-gegen-Klimawandel/dp/3962890548