Sie haben sechs Beine wie die Insekten. Sie sind zahlreich. Zwischen 2000 und 18 000 Tiere pro Quadratmeter wurden gezählt, vor allem im Waldboden.  #Beintastler, #Proturen, heißen diese urzeitlich anmutenden Wesen, die wir normalerweise nie zu Gesicht bekommen, weil sie mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sind. Dennoch verdanken wir ihnen die Fruchtbarkeit unserer Böden.

Präparat eines Beintastlers im Zoologischen Museum in Hamburg

Stechen und saugen

Beintastler fressen vermutlich #Pilzhyphen. Das sind die dünnen fadenförmigen Zellen, die den Körper von Pilzen bilden. Gesunde Böden sind von Pilzenhyphen durchzogen. Proturen stechen, so vermutet die Wissenschaft, mit ihren Mundwerkzeugen in die Hyphen und saugen sie aus.

Helfer für gesunde Bäume

Entdeckt wurden die Tierchen erst 1907, und sehr viel weiß man heute immer noch nicht über sie. Möglicherweise ist ein zahlreiches Vorkommen von Beintastlern auch eine Zeichen für gesunden Waldboden. Wo es viele Beintastler gibt, leben viele Pilze, die die Bäume mit Nährstoffen versorgen. Naturschützer nennen solche Tiere „Leitarten“.

Der Boden und was darin lebt ist Thema meines neuen Buches:

Der Boden, Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel, Ch.Links Verlag Berlin, Oktober 2019.

https://www.amazon.de/Boden-Bedrohter-Helfer-gegen-Klimawandel/dp/3962890548

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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