In der Natur wird alles wieder verwertet, auch ein abgestorbener Baum. Allerdings bekommt man die daran Beteiligten nur selten zu Gesicht. Sie leben im Verborgenen, unter der Rinde oder tief drinnen im Holz. Dieser weiße Kleks hat sich herausgetraut. Er hat etwa zehn Zentimeter Durchmesser und war zunächst schneeweiß. Mit seiner blumenkohlartigen Oberfläche sah er …

Es muss nicht immer Bärlauch sein
Von den Nonnen und Mönchen in Quedlinburg heißt es, sie hätten sich einst gern und verbotenerweise in einem Wäldchen getroffen. Als eine Äbtissin davon erfuhr, ließ sie dort Bärlauch (Allium ursinum, rechts) pflanzen, um dem verruchten Treiben ein Ende zu setzen. Der „Lust-Geruch“ der Kutten sollte die unsittlichen Treffen verraten. Der Duft Knoblauchsrauke Den „Lust-Geruch“ …

Von der Wiese zum Gemüse
Vergangene Woche habe bei einem Spargelbauern eingekauft, der seit 50 Jahren in Klein-Nordende die gleiche Sorte setzt. Dieser Spargel steht zehn Jahre auf dem Feld und nicht sieben, wie es bei den hochgezüchteten Hybridsorten üblich ist, die heute großflächig angebaut werden. Letztere schmecken süß und labberig, der Klein Nordender Spargel hingegen so kräftig wie einst. …

Äpfelchen mit Marzipanaroma
Ihre Früchte sind lecker, aber meist kriegen wir Menschen davon nichts ab. Die Früchte der Felsenbirne (Amelanchier) schmecken ein bisschen wie Marzipan, sind vitaminreich und ziemlich süß. Dass gefällt den Vögeln, insbesondere Tauben und Amseln, die sie ernten, bevor wir Marmeladenkocher oder Likör-Macher zum Zuge kommen. Amélanche heißt im Keltisch-Gallischen übrigens Äpfelchen. Ganz in Weiß …

Der Alien aus der Toskana
Er sieht aus, wie ein Außerirdischer, der auf der Erde gelandet ist. Um genau zu sein, wurde er in der Toskana gesichtet. Der Fotograf fragte Freunde in Deutschland, um was für einen Käfer es handeln könnte. Die waren ratlos und schickten das Foto weiter an mich, die genauso ratlos war. Facebook hilft Zum Glück konnte …

Vergessliches Pflänzchen
Um zu beweisen, das Pflanzen ich erinnern, kutschierte der französische Biologe Jean-Baptiste Lamarck (1744-1829) Mimosen durch Paris. Er wusste: Die Pflanzen klappen bei der leisesten Ersdchütterung ihre Blätter zusammen. Das geschah zunächst genauso, wie er es erwartet hatte. Nachdem er die Pflanzefahrt jedoch einige Male wiederholt hatte, blieben die Blätter offen. Die Mimosen erinnerten sich …

Festschmaus ganz in Weiß
Für unsere Bienen ist die Kirschblüte ein Festessen. Endlich Futter satt für die Bienenbrut in den Waben. Spätestens, wenn die Apfelbäume blühen, und das ist schon bald, soll der Nachwuchs soweit erwachsen sein, dass sie sich ins Honigsammeln stürzen können. Allerdings zittern wir jedes Jahr, ob der Frost die Blüte und damit die Kirschernte im …
Verspäteter Osterspaziergang
Vor meiner Haustür wächst der Gelbe Lerchensporn (Corydalis lutea, oben rechts). Alle Versuche, ihn an einem anderen Ort im Garten anzusiedeln, scheiterten. Ich liebe ihn, weil er über Wochen blüht, aber eben nur vor meiner Haustür. Des Rätsels Lösung ist seine Herkunft. Ursprünglich war er wohl ein Bewohner kalkreiche Felsspalten. Die hat er in meinem …

Rätselhafte Eier
Heute morgen fand ich im Garten drei Eischalen. Der Farbe und der Zeichnung nach könnten sie von einem Sperber (Accipiter nisus) stammen. Der elegante Raubvogel macht regelmäßig Jagd auf unvorsichtige Singvögel und Tauben in unserem Garten. Pfeilschnell schießt er über Rasen und Beete. Wer nicht aufpasst, hat Pech gehabt. Vor drei Tagen muss es ein Amselmännchen …

Mit wenig Aufwand zum Hotelbesitzer
Orkan Christian fegte an einem sonnigen Oktobertag 2013 unsere 50 Jahre Zeder über die Straße. In etwa drei Meter Höhe hatte sich der Stamm gegabelt und einen Zwiesel gebildet. Was wir nicht wussten: Zwiesel sind riskant. Die in der Gabelung wachsende Rinde drückt die Stämme der Krone auseinander, Wasser dringt ein und zersetzt Rinde und …