Für unsere Bienen ist die Kirschblüte ein Festessen. Endlich Futter satt für die Bienenbrut in den Waben. Spätestens, wenn die Apfelbäume blühen, und das ist schon bald, soll der Nachwuchs soweit erwachsen sein, dass sie sich ins Honigsammeln stürzen können. Allerdings zittern wir jedes Jahr, ob der Frost die Blüte und damit die Kirschernte im Juli vernichtet.

Zartes Weiß vor Zyanblau

Dieses Jahr haben wir Glück. Seit Tagen blühen die Bäume prächtig. Kein Regen schlägt die zarten weißen Blütenblätter zu Boden. Die Nächte sind zwar kalt, aber es geht nicht unter null Grad. Könnte also sein, dass wir auch dieses Jahr wieder in Sauerkirschen, vor allem aber in Süßkirschen, „ertrinken“. Aufessen schaffen wir nicht, nicht einmal mit Hilfe der Nachbarn, die die Kirschen eimerweise mit nach Hause nehmen.

Suppe aus Süßkirschen

Bei uns werden auch die Süßkirschen deshalb mit den Kernen eingefroren, praktisch in 750 Gramm-Menge und dann im Winter über zu Suppe verarbeitet. Ein norddeutsches Familienrezept: Gefrorene Süßkirschen mit Wasser bedecken, mit Vanille, Zitronenschale, Saft von einer halben Zitrone, Vanille und einem Stück Zimtstange aufkochen. Nach Bedarf zuckern und mit einem Päckchen Vanillesauce andicken. Schmeckt lecker, die Zitrone gibt den Süßkirschen die nötige Säure und die mit gekochten Kerne sorgen für zusätzliches Aroma.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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