Unsere Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) sind in diesem Jahr früh dran. Schon Ende August öffnen sich die ersten Blüten. Im vergangenen Jahr geschah das erst gegen Mitte September. Den Sommer über war das Beet kahl, trocken und von der Sonne erbarmungslos beschienen. Den Herbstzeitlosen hat es nichts ausgemacht. Im Frühling haben sie viel Kraft getankt, wie ihr dichtes Blattwerk aus dem Mai zeigt.

Herbstzeitlose sind für Weidetiere und Menschen giftig. In der Natur findet man die Wiesenpflanze deshalb nur noch selten, dafür umso häufiger in Naturgärten. Dort können sie keinen Schaden anrichten. Im Gegenteil.

Für Insekten bieten sie einen reich gedeckten Tisch. Pollen und Nektar werden um diese Jahreszeit rar und das Gift der Herbstzeitlose – Colchizin genannt – scheint ihnen nicht zu schaden.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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