Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis) heißt die hübsch gestreifte Fliege, die sich im August auf meinen Himbeeren niedergelassen hat. Vermutlich ruht sie sich dort nicht nur aus. Skorpionsfliegen lieben u.a. reifes Obst. Mit ihrem langen Schnabel können sie sich daran laben. Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung hat die Skorpionsfliege zum Insekt des Jahres 2018 gekürt.

Es ist ein Weibchen

Den gefährlichen Namen verdankt sie dem Geschlechtsorgan der Männchen, das wie der Stachel eines Skorpions nach oben gebogen ist. Darüber verfügt das Exemplar auf dem Foto nicht, also ist ein Weibchen. Vergangenen Sommer habe ich die hübsche Fliege zum ersten Mal in meinem Garten entdeckt. Vielleicht gefällt es den Larven auf meiner kleinen artenreichen Wiese, die ich um die Himbeeren herum angelegt habe. Die Larven entwickeln sich nämlich im Erdreich und überwintern als Puppe im Boden. 

Biologische Müllabfuhr

Wenn Skorpionsfliegen nicht gerade frischen Himbeersaft trinken, betätigen sie sich als biologische Müllabfuhr. Sie fressen tote oder kranke Insekten. Gerne gehen sie zudem in Spinnennetzen auf Raubzug. In den Netzen verheddern sich dabei nicht und die Spinnen lassen diesen Mundraub geschehen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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