Der Sommer ist zurück, doch nach dem phänologischen Kalender wäre jetzt Herbst. Um genau zu sein: Frühherbst. Der beginnt mit der Blüte der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale). Das war in meinem Garten schon vor einigen Tagen der Fall. Am 2. September zeigten sich die ersten wenigen Blüten.

Wo bis vor wenigen Tagen der Boden noch kahl war, zeigen ich erste Blüten

Sie wurden von Tag zu Tag zahlreicher, und ich denke: Davon hätte ich gerne mehr. Herbstzeitlosen sind Zwiebelpflanzen. Sie bilden Tochterknollen. Um sie zu vermehren müsste ich sie umpflanzen. Das gelingt bei Herbstzeitlosen am besten in den Ruheperioden im Sommer, wenn sie ihre Blätter eingezogen haben, oder im Herbst nach der Blüte.

Ein sonniger Herbst ist perfekt für die Herbstzeitlosenblüte.

Feucht sollte der neue Standort sein und nährstoffreich, denn ursprünglich wuchsen Herbstzeitlosen auf Wiesen und Weiden. Weil sie giftig für das Vieh sind, gibt es sie dort schon lange nicht mehr. Ich habe keine Kühe, Schafe und Ziegen im Garten. Bei mir dürfen sie wachsen und blühen, nicht nur zu meiner Freude, sondern auch der Insekten, die sich gierig auf den Nektar stürzen. Ihnen macht das Gift nichts aus, und den Honig haben die Imker schon lange geerntet.

Die Bienen sind vor allem am Nektar interessiert.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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