Mörderische Umarmung

Dicht an dicht sehen die beiden, eng umschlungen wie ein Liebespaar: die Buche mit den moosbedeckten Wurzeln und die Eiche im RuheForst Kummerfeld. Selbst die Stämme halten sich umarmt. Beide streben rank und schlank gen Himmel, dem Licht entgegen, dem sie ihr Überleben verdanken. Die Langsame Vermutlich ist die Eiche älter als die Buche, denn …

Duftender Maischnee

Schriftsteller von Hemingway bis Tolstoi haben sie in ihren Werken verewigt und ihnen verdankt sie auch ihren Namen: die Dichternarzisse (Narcissus poeticus) oder Montreux-Narzisse. Sie blüht im April und Mai, und überzieht die Landschaft oberhalb von Montreux und Vevey am Genfer See mit einem weißen, duftenden Blütenmeer. Erinnerungs-Blume Für die Reichen, die Schönen, die Künstler …

Hasenglöckchen lieben Bäume

„Ich habe so viel Schatten im Garten. Da wächst einfach nichts“. Diese Klage höre ich oft. Wer einen üppig blühenden Garten haben möchte, leidet unter großen Bäumen, so wichtig sie auch für unser Klima und unser Wohlbefinden sind. Doch es gibt Pflanzen, die in ihrem Schutz wunderbar wachsen. Vermehrt sich von allein Dazu gehört das …

Ein Gruß aus den Weiten der Prärie

Pflanzen sind die wahren Weltherrscherinnen und ihre Wege sind unergründlich. Deshalb habe ich auch keine Ahnung, wie die Blaue Prärielilie (Camassia leichtlinii ‚Caerulea) in meinen Garten gekommen ist. Offensichtlich fühlt sich die Zwiebelpflanze dort sehr wohl, denn sie blüht jedes Jahr üppig. Hübscher Lückefüller Außerdem füllt sie eine Blüh-Lücke im Garten. Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse und …

Gast aus den Bergen

Ich liebe anspruchslose Gartenpflanzen – die keinen Dünger brauchen, keine Extrapflege, kein ständiges Gießen und schauen, ob Läuse, Schnecken oder anderes Getier ihnen zusetzen, Pflanzen die sich leicht umsetzen lassen und die auch kalte, trockne Winter überstehen. Ein solche ist die Bergflockenblume (Centaurea montana). Ihre kornblumenblauen Blüten sind ein attraktiver Hingucker in jedem Garten, der …

Kluger Schleimer

In der Natur wird alles wieder verwertet, auch ein abgestorbener Baum. Allerdings bekommt man die daran Beteiligten nur selten zu Gesicht. Sie leben im Verborgenen, unter der Rinde oder tief drinnen im Holz. Dieser weiße Kleks hat sich herausgetraut. Er hat etwa zehn Zentimeter Durchmesser und war zunächst schneeweiß. Mit seiner blumenkohlartigen Oberfläche sah er …

Es muss nicht immer Bärlauch sein

Von den Nonnen und Mönchen in Quedlinburg heißt es, sie hätten sich einst gern und verbotenerweise in einem Wäldchen getroffen. Als eine Äbtissin davon erfuhr, ließ sie dort Bärlauch (Allium ursinum, rechts) pflanzen, um dem verruchten Treiben ein Ende zu setzen. Der „Lust-Geruch“ der Kutten sollte die unsittlichen Treffen verraten. Der Duft Knoblauchsrauke Den „Lust-Geruch“ …

Von der Wiese zum Gemüse

Vergangene Woche habe bei einem Spargelbauern eingekauft, der seit 50 Jahren in Klein-Nordende die gleiche Sorte setzt. Dieser Spargel steht zehn Jahre auf dem Feld und nicht sieben, wie es bei den hochgezüchteten Hybridsorten üblich ist, die heute großflächig angebaut werden. Letztere schmecken süß und labberig, der Klein Nordender Spargel hingegen so kräftig wie einst. …

Äpfelchen mit Marzipanaroma

Ihre Früchte sind lecker, aber meist kriegen wir Menschen davon nichts ab. Die Früchte der Felsenbirne (Amelanchier) schmecken ein bisschen wie Marzipan, sind vitaminreich und ziemlich süß. Dass gefällt den Vögeln, insbesondere Tauben und Amseln, die sie ernten, bevor wir Marmeladenkocher oder Likör-Macher zum Zuge kommen. Amélanche heißt im Keltisch-Gallischen übrigens Äpfelchen. Ganz in Weiß …

Der Alien aus der Toskana

Er sieht aus, wie ein Außerirdischer, der auf der Erde gelandet ist. Um genau zu sein, wurde er in der Toskana gesichtet. Der Fotograf fragte Freunde in Deutschland, um was für einen Käfer es handeln könnte. Die waren ratlos und schickten das Foto weiter an mich, die genauso ratlos war. Facebook hilft Zum Glück konnte …