Natur genießen, Neues entdecken und dazu noch lecker essen – das Naturgenuss-Festival in Schleswig-Holstein macht es möglich. Ich war dieses Jahr zum ersten Mal dabei und bin begeistert. Der erste Ausflug ging an die Ostsee zum Biohof Kienle samt einer dreistündigen kenntnisreichen Führung am Deich entlang. Seit 1985 züchten Kienles Schottische Hochlandrinder und englische Longhorns. Die Tiere leben das ganze Jahr über draußen und weiden auf den Flächen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.
Seltene Blütenpflanzen
Unser Ausflug führte uns Richtung Strand und dann hinter dem Deich entlang zum Kleinen Binnensee. Die Rinder vom Highlandhof Kiene halten Schilf und Gras kurz. Dort wächst beispielsweise noch eine Hauhechelart, ein Schmetterlingsblütler.
Beweidung erhält für Artenvielfalt
Nach der Wanderung gab es Vegetarisches sowie Barbecue mit Burger vom Highland-Rind. Erst gucken und dann aufessen? Für manchen mag das frevelhaft klingen, ist aber notwendig. Die Flächen müssen beweidet werden, damit die Artenvielfalt erhalten bleibt, betonten Hauke Drews, der bei der Stiftung für die Biotop- und Artenschutzprojekte zuständig ist, und Silvia Janzen 1. Vorsitzende des Freundeskreises Stiftung Naturschutz.
Vierbeinige Landschaftspfleger
Die vierbeinigen Landschaftspfleger sorgen das ganze Jahr über dafür, dass Gras und Schilf kurz gehalten werden, seltene Blütenpflanzen und Schmetterlinge wie das kleine Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) eine Chance zum Überleben haben. Ich finde, ein Landwirt, der auf diese Weise Artenschutz betreibt, verdient Unterstützung. Übrigens ist das Fleisch extrem lecker. Kein Vergleich mit dem, was man sonst so bekommt.
Das Naturgenuss-Festival beginnt im Mai und endet am 29. September. Mehr Infos unter: https://www.naturgenussfestival.de/startseite/