Heuschrecken gehören zu den zehn biblischen Plagen, denn Wanderheuschrecken fressen, wenn sie in Massen auftreten, die Felder leer. Unser Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima) hingegen ist in meinem Garten ein wichtiger Nützling. Es ist ein Räuber, der sich vorwiegend von Insekten und deren Larven ernährt, oder als Kannibale von schwachen und verletzten Artgenossen, seltener von Pflanzen.

Bodenbrüter

Weibchen des Grünen Heupferds mit Legeröhre.

Die Männchen sind 28 bis 36 Millimetern kleiner als die Weibchen mit 32 bis 42 Millimetern, die man zudem an ihrer Legeröhre (siehe Foto rechts) erkennen kann. Heupferde legen ihre länglichen dunklen Eier in den Boden, vorwiegend im Grünland. Das geschieht einzeln oder in kleinen Gruppen, was die Überlebenschancen der Embryos erhöht.

Jahrelange Entwicklung

Bis sich daraus eine Larve entwickelt, kann es mehrere Jahre dauern. Deshalb muss der Boden in dieser Zeit ungestört sein. Die Larven schlüpfen Ende April. Dann durchläuft das Insekt sieben Larvenstadien. Ab Juli sind die Tiere geschlechtsreif und paaren sich. Jetzt im Oktober, wenn es kälter wird, stirbt das Grüne Heupferd, wenn es nicht zuvor als leckere Mahlzeit von einem Vogel verspeist wurde.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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