Mit Rot gegen die Sonne

Nach einem langen dunklen Winter brauchen nicht nur wir Menschen Sonnenschutz. Vielen Pflanzen geht es ähnlich. Meine Pfingstrosen (Paeonia) überraschen mich jedes Jahr wieder mit ihrem dunkelroten Blattaustrieb. Sie schützen sich mit dem roten Farbstoff gegen die Frühlingssonne. Inzwischen stehen sie kurz vor der Blüte, und man kann gut erkennen, wie die rote Farbe verschwindet. …

Großer Stinker

Mit einem fiesen Geruch kündigt sie ihr Kommen an: Carbid. Damit hat meine Oma Wühlmäuse vertrieben. Zusammen mit der Feuchte im Boden entwickelte sich ein Gestank, der die Tiere vertreiben sollte. Wenn die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) im März ihre ersten Blätter zeigt, riecht es im Garten genauso. Angeblich sollen ihre Zwiebeln deshalb ebenfalls Wühlmäuse vertreiben. …

Kleiner Stinker

Mit dem Bärlauch (Allium ursinum) geht es los. Er hat gerade angefangen zu blühen und ist die erste von vielen dekorativen Lauch-Pflanzen im Garten. Wir haben ihn schon ordentlich gerupft. Köstlich: In Butter gebratener Spargel mit Bärlauchpesto. Nicht zu viel Bärlauch, den Spargel sollte man noch schmecken können. Meine Slow Food-Freundin Yvonne hat mich gerade …

Echt spät dran

Im März war es zu warm, im April für die Jahreszeit zu kalt, dann kam Regen ohne Ende, zumindest gefühlt. Für uns Klimawandel-Verwöhnte ist das ungewohnt. War es früher wirklich so lange so kalt? Ja, das war es. Bis Mitte Mai keine Geranien rausstellen, habe ich gelernt. Und keine Blumen und keine Bohnen aussäen, die …

Stramm stehen

Eigentlich mag ich Zucht-Tulpen nicht. Mit ihrer plakativen Perfektion passen nicht in einen Naturgarten wie meinen. Aber was macht man, wenn sie nun mal da sind? Einst bekamen meine Eltern Jahr für Jahr eine Kiste Tulpen-Zwiebeln geschenkt. Ein bis zwei Jahre blühten sie, dann waren sie weg. So ging das über Jahre. Es gibt ein …

Die Sonne nach dem Sturm

Nach gefühlten Märztagen im Mai, mit Sturm und Fast-Nachtfrost scheint wieder die Sonne. Die Blüten des alten Sauerkirschbaums (Foto oben) haben die Attacke weitgehend überstanden . Das gilt auch für die Felsenbirne (Amelanchier ovalis). Schlechtes Wetter macht ihr nichts aus. Dem Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) ist der Regen gut bekommen. In der Zeit, in der es …

In Loki Schmidts Garten

Woher hat der Blaurote Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum) seinen Namen? Das habe ich mich lange gefragt. Ich liebe seine tiefblauen Blüten (siehe oben) und finde seine langen Ranken spannend. Mit denen erobert er Neuland. Pflanzen können sich also durchaus fortbewegen, wenn auch nicht so schnell wie Tiere. Dieses Frühjahr war ich zum ersten Mal aufmerksam genug, um …

Kleine Rosettenkunde

An ihrer Blüte lassen sich Pflanzen am einfachsten erkennen. Aber bis dahin dauert es noch ein Weilchen. Also muss man wissen, ob die Blätter, die sich im Staudenbeet zeigen, Zierpflanzen sind oder Unkraut – oder Unkräuter, die zu Zierpflanzen avanciert sind, wie die Acker-Feuerlilie (Lilium bulbiferum, oben), die im Juni/Juli leuchtend Orange blüht und eigentlich …

Glitzermorgen

Nach dem Regen ist der Garten mit Diamanten überzogen. Auf dem mageren sauren Rasen vor dem Haus blüht das „Hasenbrot“ (Foto oben). Seine Härchen schmecken süß. Hasen mögen das. Eigentlich heißt es Feld-Hainsimse (Luzula camprestris), und gilt als Rasenunkraut. Dabei ist ein grüner Rasen ist um so vieles langweiliger als ein blühender. Die Tulpen tragen …

Denk an mich

Mein Garten bleibt blau. Eine Wildblume hat übernommen, das Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica). Weil es immer mehr Liebhaber findet, wird es inzwischen auch Garten-Vergissmeinnicht genannt. Wenn die Blumenzwiebeln verblüht sind, überzieht die zweijährige Pflanze die Beete mit einem blauen Schimmer. Lassen wir unseren Honig analysieren, stellt sich anhand der Pollenanalyse oft heraus, dass es sich um Vergissmeinnicht-Honig …