Mit einem fiesen Geruch kündigt sie ihr Kommen an: Carbid. Damit hat meine Oma Wühlmäuse vertrieben. Zusammen mit der Feuchte im Boden entwickelte sich ein Gestank, der die Tiere vertreiben sollte. Wenn die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) im März ihre ersten Blätter zeigt, riecht es im Garten genauso. Angeblich sollen ihre Zwiebeln deshalb ebenfalls Wühlmäuse vertreiben.

Umgekehrte Tulpe – Laaleh Washgun

Die Pflanze ist seit dem 16. Jahrhundert in europäischen Gärten heimisch stammt aber eigentlich viel weiter aus dem Osten: Türkei, Iran, Afghanistan, Pakistan, Kaschmir. Dort blüht sie in den Bergen. Das muss ein traumhaft schöner Anblick sein. Im Persischen heißt sie Laaleh Washgun, umgekehrte Tulpe. Da sie in ihrer Heimat ab Höhen von 1500 Metern wächst, kommt sie mit Kälte gut klar und mit steinigen Böden auch. Am schönsten blüht bei uns diejenige, die zwischen einem Plattenweg und der Garagenwand steht. Dort ist es steinig und im Sommer heiß und trocken, wie in ihrer Heimat.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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