Woher hat der Blaurote Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum) seinen Namen? Das habe ich mich lange gefragt. Ich liebe seine tiefblauen Blüten (siehe oben) und finde seine langen Ranken spannend. Mit denen erobert er Neuland. Pflanzen können sich also durchaus fortbewegen, wenn auch nicht so schnell wie Tiere. Dieses Frühjahr war ich zum ersten Mal aufmerksam genug, um auf die kleinen weißen Kügelchen an seinen Ranken zu achten. Das war im Botanischen Garten in Hamburg Klein Flottbek.

Weiß wie Kieselsteine

Die Kügelchen sind seine Samen. Nur zwei Millimeter groß, blank und weiß sehen sie aus wie polierte Kieselsteinchen. Der Botanische Garten heißt inzwischen Loki-Schmidt-Garten, zu Ehren der 2010 verstorbenen Naturschützerin. Man muss buchen, einen negativen Coronatest mitbringen und hat dann drei Stunden lang die ganze Gartenpracht quasi für sich allein. Es lohnt sich!

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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