Nichts tut sich – 4. Tag der Küchen-Pilz-Zucht

Das Myzel sieht noch genauso fies aus, wie gestern und vorgestern. Aber ich habe ein bisschen über meine neuen Hausbewohner herausbekommen und das stimmt mich wenig optimistisch. Der Rosenseitling (Pleurotus djamor) braucht 20 bis 30 Grad und knapp 100 Prozent Luftfeuchtigkeit, um Fruchtkörper zu bilden. In meiner norddeutschen Winterwohnung kann ich ihm das schwerlich bieten. …

Ruhe im Karton – 3. Tag der Küchen-Pilz-Zucht

Meine Pilze regen sich nicht, zumindest nicht sichtbar. Ihr Bestreben, sich zu vermehren, also Hüte mit Sporen zu bilden, spielt sich im Dunkeln ab. Hoffentlich ist es ihnen bei mir warm genug und ich habe ihr Myzel nicht mit zu viel Wasser ertränkt. Draußen ist die letzte Frostnacht vorüber. Der Himmel ist grau statt blau. …

Heimliche Existenzen – 2. Tag der Küchen-Pilz-Zucht

Noch halten meine neuen Hausgäste sich versteckt. Das teilen sie mit ihren Artgenossen in der Natur. Der Boden unserer Gärten, von Wiesen, Weiden und Wäldern ist mit Pilzen durchsetzt. Sie zeigen sich nur, wenn sie Hochzeit feiern. Die restliche Zeit fressen sie für uns unsichtbar vor sich hin. Manche, wie die Tintlinge (Coprinus, oben), zersetzen …

Ob da wohl was sprießt? – der erste Tag der Küchen-Pilz-Zucht

Draußen friert es Stein und Bein – zu kalt für meine neuen Hausbewohner. Deshalb sollen sie drinnen wachsen und gedeihen. „Edelpilze selber züchten“ heißt unser Weihnachtsgeschenk, das wir gleich heute in Gang gesetzt haben. Beide – Rosenseitling (Pleurotus djamor) und Limonenseitling (Pleurotus citrinopileatus) mögen es gern warm. Auf jeden Fall wärmer, als es derzeit im …

Von blütenweiß bis Ferrari rot

Jedes Jahr will ich die Zwiebeln wegwerfen, aber dann tun sie mir doch wieder leid. Pflanzen sind Lebewesen wie wir auch. Es widerstrebt mir, sie zu töten. Zudem rührt es mich, wie sich die unansehnliche Zwiebel des Rittersterns (Hippeastrum) Jahr für Jahr aufrafft, vier bis fünf Blüten hervorzubringen, von denen jede einzelne mindestens dreimal so …

Bling-Bling aus Eis

Die Frostnacht hat den Garten in einen Glitzer-Meer verwandelt. Zum ersten Mal seit Wochen scheint die Sonne und der Himmel ist wolkenlos. Das bedeutet Strahlungskälte aus dem All. Die Feuchtigkeit in der Luft gefriert und kristallisiert. Die Blüten der Bauernhortensien hat der Reif zart umkränzt. Der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) hat sich in den Boden zurückgezogen. Seine …

Wo gibt’s denn sowas?

Die Natur kennt keinen Abfall. Alles wird wieder verwertet, bietet die Grundlage für neues Leben. Normalerweise findet das im Boden statt. Wenn die Samen von Birken auf dem Stumpf eines toten Baumes landen, und niemand den Stumpf absägt, lässt sich das Wunder auch über der Erde betrachten. Die Birken wachsen heraus aus dem Stamm, der …

An den Weihnachtsmann…

Was wünscht man sich, wenn man eigentlich alles hat? Eine neue Pflanze, aber nicht irgendeine, sondern eine Mahonie. Seit Jahren begeistert sie mich, wenn ich sie im Dezember am Bahnhof in Tornesch blühen sehe. Im Sommer ist sie grün, ledrig und stachelig. Ihre Pracht entfaltet sie erst, wenn es Richtung Weihnachten geht und sonst nichts, …

Vor einigen Jahren durfte ich, ausgestattet mit Schneeschuhen, eine neu angelegte Moorfläche betreten, was sonst verboten ist und auch nicht ratsam, denn die Gefahr ist groß, zu versinken und sich in eine Moorleiche zu verwandeln. Die Schneeschuhe sehen ein wenig aus wie zu kurz geratene Skier. Weil sie das Gewicht auf eine große Fläche verteilen, …

Unheimlicher Haufen

Wer wohnt denn da in meinem Blumentopf? Den ganzen Sommer blühten in meinem Garten Geranien. Vor zwei Wochen habe ich sie kräftig zurückgeschnitten und in den Wintergarten verfrachtet. Von der einstigen Pracht zeugen noch einige Blüten in einer Vase (Foto oben). Der Wintergarten ist ungeheizt, aber bis gut fünf Grad minus sind die Pflanzen dort …