In meiner Nachbarschaft ist die „Zaunbaueritis“ ausgebrochen. Erst kommt ein Bagger und reißt eine alte Hecke heraus. Als Ersatz wir ein phantasieloses Gitter einbetoniert, Doppelstab-Mattenzaun genannt, dann fädelt der Zaunbauer in Handarbeit Kunststofffolie als Sichtschutz durch die Rillen (siehe das letzte Foto). Das sieht nicht nur scheußlich aus, es schadet auch der Umwelt, denn dort landen die Weichmacher aus der Folie und die Kunststoffreste unweigerlich im Laufe weniger Jahre. Dabei gibt es so viele andere Möglichkeiten, ein Grundstück einzuhegen. Einige habe ich in Gut Groß Zecher am Wochenende fotografiert.

Der Zaun besteht aus schräg verarbeiteten Rundstämmen. Es wurden nur Naturmaterialien verarbeitet. Hier eine Ansicht von vorn auf den Zaun, der die die Bauweise erkennen lässt.

Für den Garten reicht ein einfacher Staketenzaun, um Beete abzugrenzen oder als Rankhilfe für Blumen, z.B. duftende Edelwicken.

Ein wenig ruppig, aber dafür eindrucksvoll und sehr haltbar sind gesägte Bretter. Unbehandelt verfärbt sich das Holz im Laufe der Zeit wunderschön silbergrau. So wird es optisch eins mit der sie umgebenden Natur.

Zum Vergleich ein Doppelstab-Mattenzaun. Der Anblick spricht für sich.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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