Pflanzen sind Lebewesen. Mit uns Menschen verbindet sie eine Jahrmillionen andauernde Evolution. Vielleicht fühle ich deshalb manchmal mehr mit ihnen, als für meinen Teller gut ist. Die Gemüsezwiebel auf dem Foto oben fing als einzige in meiner Bestellung vom Demeterhof an zu wachsen. Also startete ich ein Experiment.

Auch getrocknete Zwiebeln „wissen“ wo Wasser ist.

Ich setzte sie auf eine Tasse, in die unten ein wenig Wasser gefüllt hatte, aber nur so wenig, dass die Zwiebel trocken blieb. Wurzeln hatte meine lebenslustige Zwiebel ebensowenig wie die auf dem Foto. Nach zwei Tagen sprossen die ersten weißen Wurzeln. Wenig später hatten sie die vier Zentimeter bis zur Wasserquelle überbrückt. Die Zwiebel „wusste“, dass sich unter ihr Wasser befindet. Nun darf sie im Garten weiter wachsen. Mal schauen, wie sie sich macht. Gemüsezwiebeln tragen hübsche weiße Pompon-Blüten.

Auch Gemüsezweibeln brauchen manchmal eine zweite Chance.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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