Kaum zu glauben, wie schnell der Sommer entfloh. Es fühlt sich an, als habe es ihn nie gegeben, statt dessen Regen, Regen, Regen und Kälte. Der Garten hingegen hat die Trockenheit nicht vergessen. Heiße Sommer erfordern Pflanzen, die damit klarkommen. Eine habe ich vergangenes Jahr erworben. Sie hat sich an einem sonnigen, nährstoffarmen Standort bewährt: ein Goldbaldrian (Patrinia). Er stammt aus Asien, wächst dort in Graslandschaften, wird 60 Zentimeter bis einen Meter hoch und blüht immer noch. Entdeckt habe ich ihn im Garten der Horizonte in Heidgraben. Am ersten Sonntag im Monat hat er geöffnet, samt Gärtnerei. Für mich ist ein Besuch dort ein Muss.

Ehrlich gesagt, bin ich beim Pflanzenkauf immer ein wenig geizig. Ich nehme nur zwei, maximal drei, und probiere sie an verschiedenen Standorten aus. Das reduziert den finanziellen Verlust, falls die Pflanzen nicht bei mir gedeihen wollen, wie die Indianernesseln (Monarda). Sie sind sehr dekorativ und insektenfreundlich, aber in meinem Garten haben sie den Winter nicht überlebt. Bei einer Freundin am Rand der Marsch hingegen wachsen sie so prachtvoll, dass ich neidisch werden könnte.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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