Erst blüht der Winter-Garten weiß. Dafür sorgen Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), über die ich schon geschrieben habe, dann die Märzbecher (Leucojum vernum), Foto unten.
Es folgt die Farbe Gelb, wenn die Winterlinge ihre Blüten öffnen (siehe mein Blog: https://www.meinekleinewiese.de/das-erste-gold-im-garten/. Auf dem Rasen leuchtet es neuerdings in mattem Pink. Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) haben sich dort ausgesät.
Seit einigen Tagen kommt eine weitere Farbe hinzu: Das Blau der Zwerg-Iris. Die schönste Zeichnung haben die Blüten von Katharine Hodgkin. Die Staudengärtnerei Gaißmayer beschreibt sie als „feines lichtblaues Aderwerk“ auf einem „cremefarbenen Grund mit grünlichem Schimmer“. Sie ist das Ergebnis der Kreuzung von Wildformen.
Ganz besonders liebe ich die Königsblauen. Es sind Netz-Iris (Iris reticulata). Das leuchtenden Blau in den Hängeblättern kontrastiert perfekt mit dem gelben Streifen. Nach Johannes Itten, dem Begründer Farbtypenlehre, ist es ein Komplementärkontrast, weil sich Blau und Gelb in seinem Farbkreis gegenüber liegen. Die Blüten öffnen sich wie ein Schlund und laden früh fliegende Insekten ein, hinein zu tauchen.
In meinem Garten blüht eine weitere Sorte, deren Blau etwas heller ausfällt. Gemeinsam ist allen Zwerg-Iris, dass sie kaum höher werden als Schneeglöckchen.
Auch hier kann ich wieder beobachten, dass Pflanzen wandern und neue Beete erobern. Irgendwer – Ameisen, Vögel, wir mit dem Kompost – müssen die Samen dorthin getragen haben, wo sie nun blühen.