Das Einjährige Silberblatt (Lunaria annua) verbreitet jedes Frühjahr ein Leuchtfeuer auf meinen Beeten. Das Schöne an dieser zweijährigen Pflanze ist: Wenn man sie erst einmal im Garten hat, kommt sie immer wieder. Sie entwickelt sich zu einem echten Hingucker, ohne dass sie besondere Ansprüche an Boden oder Feuchtigkeit stellt.

Der Kreuzblütler ist ein pflegeleichter Hingucker.

Nur auf eines sollte die Gärtnerin achten: Weil die Pflanze zweijährig ist, muss sie Samen bilden können, damit sie immer wiederkommt. Dieses Stadium ist bei vielen Pflanzen unattraktiv. Welche Gärtnerin mag schon einen Garten voller abgestorbener brauner Stängel? Das Einjährige Silberblatt erleichtert die Entscheidung, denn es ist auch während der Samenbildung ein Hingucker.

Im Gegenlicht sind die runden, flachen Samen in den Samenständen gut zu erkennen

Seinem Namen alle Ehre macht das Einjährige Silberblatt erst, wenn die Samenschoten abgetrocknet sind und sich silbern verfärben. Das ist die richtige Zeit für die Samenernte.

Sind die Samen reif, trocknet der Fruchtstand – daher der Name Silberblatt.

Am besten ist, man wirft die Samen noch im Herbst an offenen Stellen im Garten wieder aus. Dann bilden sich im Frühjahr erste Pflänzchen, die im darauf folgenden Jahr prachtvoll blühen werden und den Kreislauf von Neuem starten, ganz nach dem Motto: einmal für immer.

Ausgesät im Herbst ist das Silberblatt inzwischen gekeimt. Nächstes Frühjahr wird es blühen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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