Akeleiblättrige Wiesenrauten (Thalictrum aquilegifolium) sind filigrane Schönheiten. Zunächst hatte ich nur welche mit leuchtenden altrosa Blüten in meinem Garten. Irgendwann gesellten sich solche mit weißen Blüten hinzu (Foto oben). Die weiße stellt ihr Licht unter den Scheffel. Man muss genau hinschauen, um ihre Reize zu entdecken. Die Knospen sind zartlila. Erst wenn sie sich öffnen geben sie die weiße Blüte frei. Die altrosafarbige hingegen ist im Garten der Star. Sie lenkt die meisten Blicke auf sich.

Die Staubfäden geben den Blüten ihr puschelig-filigranes Aussehen.

Die Blüten der Akeleiblättrigen Wiesenraute bestehen fast nur aus Staubfäden. Irgendwo in der Blüte, und mit dem bloßen Auge kaum erkennbar, befindet sich der Griffel für die Befruchtung. Wer die Staude Samen bilden lässt, kann sich über Nachwuchs freuen, vorausgesetzt der Boden ist feucht genug. Gerade bereitet sich auch die Chinesische Wiesenraute (Thalictrum delavayi) auf die Blüte vor. Ihre Blätter sind zarter und zeigen sich oft erst ab Mai.

Die Blätter der Akeleiblättrigen Wiesenraute links und Chinesischen Wiesenraute rechts

Auf die Blüte der Chinesischen Wiesenraute muss ich noch bis Juli warten. Ich habe nur ein Exemplar im Garten. Sie verträgt mehr Trockenheit, aber mag auch gerne einen etwas kalkhaltigen Boden. Damit kann ich in meinem Garten nur an ganz wenigen Stellen dienen. Die Chinesische Wiesenraute macht sie rar und wird deshalb umso mehr geliebt.

Die Glöckchen der Chinesischen Wiesenraute bewegen sich beim leisesten Windhauch.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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