Warme Winter, kalte Winter, trockne Winter, nasse Winter – der Berg-Flockenblume (Cyanus montanus oder Centaurea montana L.) ist das egal. Im Mai öffnet sie zuverlässig ihre himmelblauen Blüten. Bienen und Hummeln finden sie unwiderstehlich. Mir geht es ebenso, wenn auch aus anderen Gründen. Ich liebe das Kornblumenblau der Randblüten, die für die Nektarsucherinnen uninteressant sind. Die stürzen sich in die rötlich schimmernde Mitte der Blüte, wo sich der Nektar verbirgt.

Eine Ackerhummel beim Nektar-Sammeln auf der Berg-Flockenblume

An den Knospen beobachte ich immer wieder Ameisen, die emsig darauf herumkrabbeln, denn auch dort gibt es Nektar zu naschen. Für die Pflanze ist das ein Deal. Ameisen können ziemlich aggressiv sein, wenn sie „ihre“ Pflanze gegen Fressfeinde verteidigen. Vielleicht erleichtert das Knabbern an der Knospe der Berg-Flockenblume aber auch, ihre dreieckigen, mit Sägezähnen bewehrten, Hüllblätter zu öffnen.

Die Hüllblätter, die die Knospe umschließen, produzieren Nektar, an dem sich Ameisen laben.

Die Berg-Flockenblume mag es gern sonnig. Deshalb gehören auch unsere Hausbienen zu ihren eifrigen Besucherinnen. Die mögen es bekanntermaßen auch lieber ein bisschen wärmer. Da geht es ihnen wie uns Menschen.

Eine Honigbiene auf einem sonnigen Beet mit Berg-Flockenblumen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

Vielleicht gefällt dir auch das: