Endlich ist die Sonne herausgekommen, und überall öffnen sich blaue Blüten. Das liegt an meiner Vorliebe für diese Farbe. Da die Winter weniger kalt sind als früher, überlebt das etwas kahlfrost-empfindliche Große Immergrün (Vinca major, Foto oben). Seine Blätter und Blüten sind größer als die des Kleinen Immergrün (Vinca minor, Foto unten). Beide sind gute Bodendecker, beide lieben es eher feucht und schattig. Ehrlich gesagt ist mir das Kleine Immergrün lieber. Es ist widerstandsfähiger und angepasster an meinen wilden Garten. Wenn man es zurückschneidet, schießt es sofort wieder üppig aus, wie auf dem Foto unten gut zu erkennen ist.

Kleines Immergrün (Vinca minor)

Ganz besonders freue ich mich jedes Jahr über die blauen Balkan Windröschen (Anemone blanda, Foto unten). Eine reizende Gartenpflanze, die sich ebenfalls gut für Pflanzungen unter Büschen und Bäumen eignet. Es blüht, wenn letztere unbelaubt sind.

Balkan Windröschen (Anemone blanda)

Trockenheit im Sommer machen Balkan Windröschen nichts aus, das kennen sie. Wichtiger ist ihnen, dass sie ungestört bleiben, so wie in ihrer Heimat, den Wäldern des Kaukasus, aus denen sie einst in unsere Gärten fanden. Dann breiten sie sich mit Glück sogar aus.

Gibt es auch Blütenfarben, die sich „beißen“? Gerade bei Blau ist das oft der Fall. Balkan Windröschen und Sibirischer Blaustern (Scilla siberica) sollte man auf keinen Fall zusammen pflanzen. So leuchtend beide Farben separat sind, zusammen stehlen sie einander die Show.

Sibirischer Blaustern (Scilla siberica)

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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