Erst waren es nur in paar weiße Fusseln. Inzwischen wehen sie in Massen durch die Straßen und sammeln sich in windgeschützten Ecken auf meiner Terrasse. Sie sehen aus die kleinen Fallschirme von Löwenzahn-Samen.

Zitterpappel-oder Espen-Samen fliegen bis zu 50 Kilometer weit

Die Urheber der Fusseln finde ich bei Spaziergängen als gelbliche Würstchen unter Zitterpappeln oder Espen (Populus tremula) liegen. Sie blühen schon im März, bevor die Bäume grün werden. Es gibt männliche und weibliche Bäume, Espen sind also zweihäusig. Deshalb findet man zwei Monate später nur unter einem Teil der Bäume die Samen-„Würstchen.“

Espen-Samen verbreitet der Wind. Sie können viele Kilometer weit fliegen.

Espen sind sehr anpassungsfähig. Sie gelten deshalb als Klimabäume. Ihre Samen können kilometerweit fliegen. Auch für die Artenvielfalt sind Espen wichtig. Mehr als 80 Schmetterlingsarten nutzen sie als Raupenfutter. Sehr alt werden sie allerdings nicht, maximal 100 Jahre, also etwa ein Menschenalter.

Reife Espen-Samenstände mit ersten Fusseln.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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