„Wüchsig“ – ich liebe dieses Wort. Andere würden sagen „wuchernd“. Aber das trifft es nicht ganz. Wuchern ist schlecht, wachsen ist toll, vor allem in einem großen Garten, in dem man seine Augen nicht überall haben kann. Das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) ist extrem wüchsig, und das ist gut so. Jetzt im Juli, wenn Wucht der Frühblüher vorbei ist, hat es sich vom Teichrand aus auf den Weg gemacht. Ab dem Frühsommer bildet das Pfennigkraut bis zu 50 cm lange Ranken, die dicht an dicht mit gelben Blüten übersät sind.

Einen schmalen Gartenweg hat es mit seinem gelben Blütenflor gekapert, sodass ich einen Umweg laufe, um die Pflanzen nicht zu zertreten.

Die mehrjährige Staude ist auch im Winter grün. Was zuviel ist, reiße ich im Herbst ab. Ich weiß ja: Anfang Juli ist es wieder da mit seinem gelben Blütenrasen, der nicht höher als 5 Zentimeter wird.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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