Meine kleine artenreiche Wiese steckt voller Überraschungen. Im vergangenen Jahr habe ich sie um 50 Quadratmeter erweitert. Zuvor habe ich Grasnarbe und Graswurzeln entfernt. Eine Pflanze keimte daraufhin ganz besonders zahlreich: der Floh-Knöterich (Persicaria maculosa) auch Pfirsichblättriger Knöterich genannt. Typisch für ihn ist der dunkle Fleck auf der Oberseite der Blätter. Ausgesät hatte ich ihn nicht.
Samen-Großproduzent
Jahrzehnte schliefen seine Samen im Boden, nun keimte die Pflanze hundertfach und seine Blüten verschafften dem neuen Wiesenstück einen rosa Schimmer. Das war gut so, denn Frost im April und ein Sommer mit unendlich viel Regen ließen die ausgesäten Wiesenpflanzen nur spärlich blühen.
Warten auf bessere Zeiten
In einer Untersuchung zur Keimfähigkeit von Segetalpflanzen – so werden Ackerwildkräuter wie der Floh-Knöterich auch genannt – haben Jana Wäldchen, Jürgen Pusch und Vera Luthardt festgestellt, dass die Samen des Floh-Knöterichs bis maximal 300 Jahre keimfähig bleiben. Hinzu kommt, dass die einjährige Pflanze zu 800 Samen pro Pflanze produziert.
800 Samen pro Pflanze
Der Floh-Knöterich braucht, wie alle Ackerwildkräuter, offenen Boden um zu keimen. Meine kleine Wiese wird das nicht mehr bieten, denn die Gräser und Blütenpflanzen bilden eine dichte Bodendecke. Deshalb werden die meisten Samen aus dem vergangenen Jahr in der Samenbank des Bodens verschwinden. Sie müssen warten, bis ein Lichtstrahl sie trifft und ihren Lebenswillen anknipst.