Man nehme: ein sonniges, trocknes Stück Gartenland. Man trage 15 Zentimeter Oberboden ab, damit der Boden „unkrautfrei“ wird. Wenn die Fläche zu groß ist, geht das nur mit einem Bagger. Danach wird reichlich Sand auf der Fläche verteilt und eingearbeitet, denn magerer Boden begünstigt die Pflanzen, die hier wachsen und blühen sollen. Aussaat ist April/Mai, am besten mit einer Blumenmischung für trockene, nähstoffarme, sonnige Standorte. Der ersten Blüten zeigen im Sommer, die wahre Pracht entfaltet sich ein Jahr später, weil viele Pflanzen zweijährig sind oder erst einen Kältereiz brauchen, um zu keimen.
Prachtvolle Wiesenblumen
Marx Harder hat vergangenes Jahr einen Teil seines Gartens in eine solche Schmetterlingswiese umgewandelt. Er lebt im Norden Schleswig-Holsteins und zählt für das Tagfalter-Monitoring des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung in Halle Schmetterlinge. Diesen Sommer steht seine Wiese in voller Blüte. Auf der 900 Quadratmeter großen Fläche hat er schon mehr als 13 verschiedene Falter beobachtet, vom Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) bis zum Großen Ochsenauge (Maniola jurtina) und den Kleinen Feuerfalter (Lycaena phlaeas). Dessen Flügeloberseite ist orangerot. „In den habe ich mich schon als Junge verliebt“, erzählt Marx Harder.
Volkszählung für Schmetterlinge
Das Tagfalter-Monitoring ist wie eine Zensus für Schmetterlinge. Dazu zählen Freiwillige auf klar definierten Flächen, sogenannten Transekten, jede Woche die Falter und liefern die Zahlen nach Halle. Ziel ist es herauszufinden, welche Arten seltener werden und welche sich ausbreiten. Das geschieht in 17 Ländern Europas. In Deutschland haben seit 2005 mehr als 600 Freiwillige mehr als 2.250.000 Falter registriert.