Über den Wiesen schwebt noch die Feuchtigkeit der Nacht. Der Garten ist vom Tau benetzt. Irgendwo und unsichtbar im tiefblauen Himmel brummt ein Kleinflugzeug. Die Farben im Garten strahlen im frühen Morgenlicht. Eine rote Duftwicke (Lathyrus odoratus) hat sich zwischen die Schmuckkörbchen (Cosmea bipinnata) gemogelt. Ich hatte sie im Frühjahr in einem Topf vorgezogen, später in den Garten gepflanzt und aus den Augen verloren. Duftwicken brauchen viel Dünger, und den haben sie nicht bekommen, weil ich dachte, die Schnecken hätten sie gefressen.

Ebenfalls leuchtend rot: Ein Teil meiner Montbretien hat jetzt erst angefangen zu blühen. Diese Sorte wächst nicht ganz so hoch wie meine frühen, ist später dran sorgt für üppigen Spätsommerflor. Keine Ahnung, wie sie heißt. Neuerdings bewahre ich die Schilder mit den Namen neuer Pflanzen auf. Ich will wissen, was ich gekauft habe, was davon angewachsen ist und was nicht. Leider sind die Schilder derzeit unauffindbar. Macht aber nichts. Ein wirklich gutes Gartencenter gibt Tipps für frühe und späte winterharte Montbretien. Für alle gilt gleichermaßen: Das Laub erst entfernen, wenn es wirklich abgetrocknet ist. Ich mache das im Frühjahr. Denn Winter über bedeckt es die Zwiebeln – Monbretien-Selbstschutz gegen zu starken Frost.
