Acker-Wildnis

Bunte Wiesen in der Natur existieren kaum noch. Also werden sie angesät, im Arboretum Ellerhoop Thiensen jedes Jahr. Dazwischen wird gemäht, so dass man im Blütenmeer spazieren gehen oder picknicken kann. Die Pflanzen dort gehören fast alle zur Segetalflora, die einst neben und zwischen den Kulturpflanzen auf Äckern und in Weinbergen wuchs. Die Acker-Kratzdistel (Cirsium …

Ideen-Klau

Für mich gibt es kaum etwas Schöneres als andere Gärten. Sie sorgen für Inspiration und neue Ideen. Das Arboretum Ellerhoop-Thiensen eignet sich dafür perfekt, zumal vor dem Eingang eine Gärtnerei Schönheiten verkauft, die man zuvor bewundert hat. Gerade blüht im Arboretum der Japanische Blumen-Hartriegel (Cornus kousa), ein Baum bzw. Busch, der drei bis vier Meter …

Die blaueste Blume

Ein Garten ohne Rittersporn (Delphinium) ist möglich aber sinnlos. Ich gebe zu, das Zitat ist „gemopst“. Aber diese prachtvollen Pflanzen rechtfertigen das. Beim Besuch im Arboretum Ellerhoop Thiesen habe ich einigen in die Augen geschaut. Eine zeigte mir ihre Rückseite (oben), so dass der Sporn, dem die Pflanze ihren Namen verdankt, zu erkennen ist. Die …

Platz da, jetzt komm ich

Wie ein mehrarmiger Leuchter steht sie bis zu zwei Meter hoch: die Kandelaber Königskerze (Verbascum olympicum). Für eine zweijährige Pflanze ist das in der Tat eine olympische Leistung. Im ersten Jahr bildet sie eine Rosette, in deren Mitte im folgenden Frühjahr die Blüte entsteht. Drei Meter tief reicht ihre Wurzel, hat mir die österreichische Wurzelforscherin …

Weiße Riesen – weiße Zwerge

Der braucht viel Platz! Den Waldgeißbart (Aruncus sylvestris) habe ich vor Jahren von einer Freundin geschenkt bekommen. Inzwischen wurden aus einer Pflanze fünf mannshohe Stauden. Aus der Nähe betrachtet sehen die Blüten aus wie Korallen. Der Waldgeißbart ist perfekt für faule Gärtnerinnen. Kümmern muss man sich nicht. Weil nur die männlichen Pflanzen so üppig blühen, …

Die Verwandlung

Aus Weiß wird Rot: Die Kronen-Lichtnelke (Silene coronaria) ist eine Meisterin der Verwandlung. Die Pflanze startet zurückhaltend mit weißhaarigen Blättern und Knospen. Dann lugt zwischen den weißen Fusseln eine leuchtende Spitze hervor. Wenig später öffnet sich die zwei bis drei Zentimeter große Blüte. Was ihr an Größe fehlt macht sie mit ihrer leuchtenden Farbe und dem …

Morgensonne

Schräg stehendes Licht lässt die Blüten frühmorgens aufleuchten. Kein Wunder also, dass manche – wie das Ferkelkraut (mein Blog vom 20. Juni) – nur morgens blühen. Für die folgenden Pflanzen gilt das nicht. Aber wie der Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia) oben, haben sie mich beim Blick aus dem Fenster so begeistert, sodass ich sie mit der Kamera …

Streichelweich

Fühlt sich an wie Kaninchenfell. Das ist meine erste Reaktion beim Berühren dieser Pflanze. Der Woll-Ziest (Stachys byzantina) stammt aus Vorderasien. Er wächst auf einem sehr, sehr sonnigen trockenen Beet mit nährstoffarmem Boden. Dort soll er sich als Bodendecker bewähren. Die erste Bewährungsprobe hat er überstanden, den Winter mit seinem späten Frost. Den ersten Sonnenglast …

Wollige Wesen

Steril – in Zeiten von Corona klingt das gut. Sauber. Ohne Erreger. Für Pflanzen und ihren Nachwuchs bedeutet es: Sie können keinen Nachwuchs zeugen. So wie Maulesel oder Maultiere. Bei den Pfingstrosen-Züchtungen ist das ebenso. Für sie hat man unsere heimischen Bauern-Pfingstrosen (Paeonia officinalis) mit Chinesischen Pfingstrosen (Paeonia Lactifolia) gekreuzt, um mehr Vielfalt und größere …

Eingepackt – ausgepackt

Vor allem bei Sonnenschein kann man es beobachten – das Aufploppen der Knospen, und das „Entknittern“ der Blütenblätter. In dem stacheligen Tropfen (unten) verbirgt sich ein weiteres Wunder, das nach und nach sein Innenleben preisgibt, um sich dann, wie hier vor dem blühenden Frauenmantel (Alchemilla mollis), als Klatschmohnblüte (Papaver rhoeas) zu präsentieren.