Königin der Langsamkeit

„Ich konnte hören, wie sie fraß. Es klang als mampfte jemand sehr Kleines unablässig Selleriestangen.“ Allein für den Satz muss man dieses Buch lieben. In Das Geräusch einer Schnecke beim Essen erzählt Elisabeth Tova Bailey, die wegen einer Krankheit lange ans Bett gefesselt ist, vom Mikrokosmos ihres Zimmers, das sie mit einer Schnecke teilt. Ich habe das Büchlein …

Heute mal was Schönes

Für Gartenbesitzer und Naturfreunde war dieses Jahr ein ganz besonderes. Zurückgeworfen auf sich selbst und die unmittelbare Umgebung habe ich Details in meinem Garten entdeckt, die ich nicht kannte. Zum Beispiel, dass es gefüllte Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Foto oben, gibt. Das war im Februar. März: Wie die Glaskunst von Emile Gallé – die Stempel einer …

Kaltes Glück

Wenn der erste Frost auf den noch warmen Boden trifft, bildet das Eis auf den Pfützen bizarre Muster. Die beste Zeit sie zu entdecken ist morgens, bevor Spaziergänger, Hunde oder einsetzendes Tauwetter sie zerstören können. Vergänglicher Spiegel: Die gefrorene Oberfläche verzerrt die kahlen Zweige der Eichen am Wegesrand. Die Luftblase in der Mitte verwischt sie …

Die erste richtige Frostnacht

Der Weihnachtsabend hat den ersten Frost dieses Jahres gebracht. Erst gegen Morgen wurde es kalt: um 5 Uhr -1 Grad, dann -2 und schließlich um 8 Uhr -3 Grad. Die Feuchtigkeit der Luft gefror auf den Oberflächen der Pflanzen und überzog sie mit weißen Kristallen. Als die Sonne höher stieg verwandelte sich die Eiskristalle in …

Pfützenbilder

Endlich hat es geregnet – ununterbrochen und stundenlang. 30 vielleicht sogar 40 Liter auf den Quadratmeter. Zum ersten Mal seit Monaten steht Wasser in den Gräben und in den Grüppen, mit denen das einstige Moor entwässert wird. Weil es windstill war, zeichneten die kahlen Äste der Bäume Muster in die Pfützen und die Welt stand …

Frohe Weihnachten!

Die Tage werden wieder länger, Ende Dezember sind es schon fast zehn Minuten! Und die weißen Christrosen (Helleborus niger) blühen im Garten. Ihr Name beruht auf einer Legende. Blüte im Schnee Der Mönch Laurentius ging Weihnachten in den Klostergarten. Es war bitterkalt, aber eine Pflanze, die ein Missionar mitgebracht hatte, blühte mitten im Schnee. Einer …

Der rechnende Baum

Leonardo da Vinci war ein genialer Naturbeobachter. Er stellte fest, dass die Äste eines Baumes nach einer Verzweigung zusammengenommen ebenso dick sind wie davor. Können Bäume also rechnen? Das vielleicht nicht, aber sie „wissen“, wie sie am besten dem Wind trotzen.  Wind und Widerstand Ein französischer Wissenschaftler, Christophe Eloy, hat dazu einen Baum am Computer …

Nackter Riese

Seine knorrigen Äste verraten schon von weitem, um welchen Baum es sich handelt. Jetzt im Winter kann man seinen typischen Wuchs besonders gut erkennen. Der ist bei jedem Baum anders und folgt doch ganz bestimmten Regeln. Mehr dazu morgen. D

Doppelwesen auf der Zwergmispel

Hübsch sehen die beiden zusammen aus: die roten Beeren meiner Zwergmispel (Cotoneaster) und ihre von einer Flechte bewachsenen Zweige. Hat sich da ein Schädling eingenistet, der meiner Pflanze den Garaus macht?  Wachsen lassen! Biologen geben Entwarnung. Flechten wachsen in der Tat gerne auf alten oder abgestorbenen Ästen, aber sie schaden dem Baum nicht. Sie nutzen die …

Köstlich im Sommer, nahrhaft im Winter

Grau ist ihre Haut, wie die eines Elefanten oder wie die Rinde einer Buche. Mit einem silbrigen Schimmer und so dünn, dass man im Frühjahr hören kann, wie die Säfte hoch hinauf in die Krone steigen. Jetzt macht der Baum Pause, ist sozusagen in den Winterschlaf gegangen. Zu dem Honigbaum (Tetradium daniellii), auch Stinkesche genannt, …