So kann man sich täuschen. Die Pflanze mit den weiß blühenden Kerzen in unserem Garten hielt ich für einen Ehrenpreis (Veronica). Bis ich einen Freund besuchte, bei dem sie ebenfalls gerade im Garten blüht und er sie Schnee-Felberich (Lysimachia clethroides) nennt. Also Foto gemacht und mit der Pflanze zu Hause verglichen. Ergebnis: Er hat Recht.

Blütenblätter zählen

Die Blüten werden gern von Insekten besucht.

Auch bei mir wächst ein Schnee-Felberich. Die Blüte hat fünf Blütenblätter und die Blätter stehen einander gegenüber, wie bei der Pflanze des Freundes. Beim Ehrenpreis hingegen sind die Blütenblätter vierzählig. Beim Schnee-Felberich soll es sich um eine robuste Pflanze handeln, die dazu neigt, andere zu verdrängen, lese ich im Netz. 

Den richtigen Platz finden

Die Wiesenpflanze stammt ursprünglich aus Asien, mag es gerne sonnig und ein bisschen feucht. Nun weiß ich, warum unser Schnee-Felberich keine Verdrängungs-Absichten hat und nur wenige Blütenrispen treibt. Er steht sehr sonnig und sehr trocken. Das passiert, wenn man geschenkte Pflanzen dort pflanzt, wo gerade Platz ist. Im Herbst werde ich ihm einen besseren Standort suchen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

Vielleicht gefällt dir auch das: