Narkissos war so selbstverliebt, dass ihn selbst die Bewunderung der attraktivsten Nymphen kalt ließ. Er schaute lieber sein Spiegelbild an. Eines Tages fiel er dabei ins Wasser und ertrank. Natürlich hatten dabei höhere Mächte ihre Hände im Spiel, war Narkissos doch selbst ein Göttersohn. Vom eitlen Geck blieb nur eine Blume, die ihm ihren Namen verdankt: die Narzisse.

Die Duftende

Eine Wildart blüht schon zu Weihnachten, z.B. in Andalusien, weshalb sie bei uns Weihnachts-Narzisse heißt, botanisch Narcissus papyraceus. Der Name geht auf das papierdünne Hüllblatt des Blütenstandes zurück. Um in der winterlichen Jahreszeit die nicht sehr zahlreichen Insekten anzulocken verbreitet sie einen intensiven Duft. Für unsere Gärten ist sie ungeeignet, weil sie nicht winterhart ist.

Schutz vor Fressfeinden

Auch der medizinische Begriff „Narkose“ soll auf die Narzisse zurückzuführen sein. Die Pflanzen enthalten Giftstoffe, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Bei Menschen, die viel mit Narzissen zu tun haben, z.B. als Blumenhändler, können sie eine Hautallergie auslösen. Die Giftstoffe setzen auch anderen Schnittblumen zu, weshalb man Narzissen nicht mit Tulpen in eine Vase stellen sollte.

 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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