Sommerblumen sind Frust pur. Ins Frühbeet gesät, pikiert, nach dem letzten Frost die kostbaren Pflänzchen in den Garten gesetzt – besser müsste es heißen: den Schnecken zum Fraß vorgeworfen. Zinnien, Tagetes, wer Schnecken hat muss auf diese zauberhaften Sommerblumen verzichten oder zur Massenmörderin werden. Aber ein Garten braucht Sommerblumen, denn sonst blüht um diese Jahreszeit nicht mehr viel. Ich plädiere deshalb für Schmuckkörbchen (Cosmea bipinnatus).

Das Schmuckkörbchen ist eine begehrte hochsommerliche Tankstelle.

Schmuckkörbchen blühen den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein. Sie erfreuen nicht nur die Gärtnerin sondern auch unsere Bienen, die um diese Jahreszeit wenig Futter finden. Das brauchen sie aber, um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Auch für Hummeln ist das Schmuckkörbchen eine begehrte Tankstelle. Diese hatte es heute morgen besonders eilig. Nach drei Tagen Regen wird sie hungrig gewesen sein.

Hummeln sind oft schon vor den Bienen unterwegs.

Ab und zu lässt sich auch eine Schwebflige auf den Blüten nieder. Für meine Schmuckkörbchen gilt: Ich habe so viele davon, dass genug Futter für alle da ist. Die Insekten werden für reichlich Samen sorgen, die im nächsten Frühjahr wieder ausgesät werden, denn der erste Frost macht den Pflanzen den Garaus.

Die Schwebfliege hat sich einen dekorativen Rast- und Futterplatz ausgesucht.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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