„Ihr gehört hier nicht her“ müsste ich eigentlich zu den Strahlenanemonen in meinem Garten sagen, denn heimisch sind die hübschen Blumen nicht. Balkan-Windröschen (Anemone blanda) heißen sie und sind vermutlich vor längerer Zeit aus einem Gartencenter hier eingewandert. Meine sind weiß, es gibt sie aber auch in Blau oder Rosa.

Kleine Schwarze Käfer

Der Name „Anemone“ leitet sich übrigens vom griechischen Wort „Anemos“ für Wind her, weil die Blüten sich an ihren zarten Stängeln bei jedem Windhauch bewegen. Meine werden derzeit von kleinen schwarzen Käfern besucht, die sich auch gerne auf weißer Wäsche niederlassen. Möglicherweise sind es die von den Landwirten gehassten Rapsglanzkäfer (Brassicogethes aeneus). Bei mir dürfen sie leben und Pollen fressen, bis die Vögel sie entdecken und ihnen den Garaus machen.

Licht und Schatten

Meine Anemona blanda liebt den Halbschatten unter Büschen und Bäumen. Dort ist es im Frühjahr schön sonnig, im Sommer hingegen schön schattig. Sie hat sich auch in unserem Knick ausgebreitet. Am liebsten ist ihr, wenn man sie in Ruhe lässt. Dann vermehr sie sich und blüht im kommenden Jahr noch üppiger.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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