Wo gibt es das sonst noch: Man lehnt sich zurück, lässt den lieben Gott einen guten Mann sein und die Welt wird gleich ein bisschen besser? Geht ganz einfach: Man lässt den Rasenmäher im Mai im Abstellraum stehen, genießt in der gewonnen Zeit den Garten und lauscht dem Summen der Wildbienen. Mähfreier Mai heißt die Bewegung, die ursprünglich aus Großbritannien stammt. Dort heißt sie „NoMowMay“ und wurde von der Organisation Plantlife ins Leben gerufen.
Die „Befreiungsbewegung für den Rasen“ lässt Blumen wieder blühen, die auf Wiesen und Weiden längst verschwunden sind, bietet Nektar und Pollen für Wildbienen, Schwebfliegen sowie Schmetterlinge, und absorbiert Kohlenstoff aus der Luft, der im Boden gespeichert wird. Inzwischen rufen auch die Deutsche Gartenbaugesellschaft (DGG) und die Kampagne „Tausende Gärten – Tausende Arten“ dazu auf, Rasenflächen wachsen und blühen zu lassen.
Am besten ist es, Rasenflächen den ganzen Sommer über nur teilweise zu mähen und auch nur einmal im Monat. Gräser und Wildblumen, wie das Gänseblümchen, werden dadurch zu neuer Blüte angeregt.
Wer genug Platz hat, sollte einige Bereiche gar nicht mähen, z.B. solche auf denen das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) wächst. Von ihm ernähren sich die Raupen des Aurorafalters. Seine Puppen verbringen die zehn Monate bis zum nächsten Frühjahr auf Pflanzenstängeln in Bodennähe in der Nähe des Wiesenschaumkrauts.