Man nehme: ein bis zwei Hände Moos von einer schattigen Stelle im Garten oder dem Rasen, ein bis zwei Tassen Buttermilch, gebe alles in einen Mixer, dann kurz pürieren und fertig ist die Garten-Moos-Zucht. Das Rezept habe ich zum ersten mal Cornwall in Großbritannien gelesen. Ich hatte gerade den magischen Moos-Schatten-Wald der Lost Gardens of Heligan besucht. Dort wird dem Moos nicht der Kampf angesagt, sondern es wird zur Gestaltung genutzt. Besonders eindrucksvoll wirkt Moos, wenn es Findlinge mit einer leuchtend grünen pelzigen Schicht überzieht.

Moose gehören zu den ältesten Landpflanzen. Es gibt sie seit 400 Millionen Jahren.

Wer das schön findet, kann mit dem obigen Rezept nachhelfen. Wichtig ist, dass die Steine im Schatten liegen und dass sie möglichst immer feucht sind. Auch die Tierwelt profitiert. In das Moosbett können sich Insekten zurückziehen. Vögel und Igel nutzen die Pflanzen zum Nestbau. An schattigen Stellen auf dem Rasen bildet es dichte Polster. Statt dort im Frühjahr zu vertikutieren, also das Moos herauszukratzen, lasse ich es wachsen. Es bildet einen wunderbar weichen und federnden Untergrund. Klar wächst an diesen Stellen nur wenig Gras, aber ich muss sie auch seltener mähen. Ein Garten ist schließlich vor allem zum genießen da.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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