Die Blütezeit der Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) ist schon vorbei. In Frankreich heißen sie perce-neige, weil die Pflanzen Frost und Schnee durchbrechen. Jetzt bilden sie dicke Saatkapseln (Foto unten), aus denen im nächsten Jahr neue Schneeglöckchen entstehen werden.

Geweihte Kerzen

Noch grün: die Saatkapseln des Schneeglöckchens

Ein anderer Name ist Lichtmess-Glöckchen, weil sie früher am 2. Februar, dem Lichtmesstag, auf den Altar der Kirchen gestreut wurden. Am Lichtmesstag endete offiziell die Weihnachtszeit. An diesem Tag brachten die Menschen ihre Kerzen in die Kirche, wo der Jahresbedarf geweiht wurde. Man zündete sie zum Gebet oder beim Lesen der Bibel an. Geweihte Kerzen konnten auch Unwetter abwehren.

Schluss mit Winter

Mit Lichtmess ging der Winter zu Ende, die Zeit der Feldarbeit begann aufs Neue. Die Schneeglöckchen, als erste Boten längerer Tage und des neu erwachenden Lebens in Feld und Flur, zeugen davon.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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