Ihre Vorteile: Sie blüht im Spätsommer, wenn die meisten Stauden lange Schluss gemacht haben. Sie ist eine tolle Insektenweide. Sie wird bis zu zwei Meter hoch und leuchtet viele Meter weit in strahlendem Gelb. Und sie ist pflegeleicht. Man muss sie nicht gießen, nicht düngen, nicht alle paar Jahre umpflanzen, im Winter ins Haus holen. Beliebt ist die Goldrute trotzdem nicht, weil sie in der Natur heimische Pflanzen verdrängt.

„Geschenk“ von Pflanzenliebhabern

Gemeint ist die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis). Seit Jahren wächst sie in meinem Garten, und ich passe auf, dass sie nicht überhandnimmt. Die Pflanze stammt aus Nordamerika und ist eine von etwa hundert Arten, die vor allem dort verbreitet sind. Mitte des 17. Jahrhunderts haben sie Pflanzenliebhaber nach Europa gebracht. Seitdem breitet sie sich aus. 

Doppelstrategie

Zur Ausbreitung nutzt die Kanadische Goldrute zwei Strategien. Zum einen bildet sie massenhaft Samen – bis zu 19 000 pro Pflanze – die mit dem Wind davon getragen werden. Die keimen vorzugsweise dort, wo sie Wärme und offenen Boden finden. Außerdem bildet sie unterirdische Ausläufer. Um meine Goldruten einzuhegen,  hacke ich die Ausläufer mit dem Spaten ab, verfrachte die Reste in den Biomüll, rupfe neue Keimlinge aus, bevor sie sich etabliert haben und schneide die Samenstände ab. Die kommen auch in den Biomüll, damit ich die Goldruten nicht mit Kompost im Garten neu verteile. 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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